Kinderfotografie – so entstehen perfekte Erinnerungen vom Nachwuchs

Unzählige "erste Male" passieren während einer Kindheit. Eltern würden am liebsten jeden dieser besonderen Augenblicke des Nachwuchses für die Ewigkeit festhalten.
Dank Smartphones und Digitalkameras ist heutzutage das problemlos möglich. Aber, wie gelingen perfekte Bilder von Babys, Kindern und Teenagern, die selbst in 20 Jahren noch für Begeisterung sorgen?

Smartphone oder professionelle Kamera – was ist die beste Wahl?

Fotoquelle: Pixabay.com

Schönere Bilder entstehen auf jeden Fall mit der professionellen Kamera. Diese Regel gilt allerdings nur, wenn ein Experte das Gerät bedient. Eltern, die kaum Ahnung vom Fotografieren haben und sich auch nicht näher damit beschäftigen wollen, können auch gute Bilder mit dem Handy knipsen. Grundsätzlich hat das Smartphone den Vorteil, dass es schnell zur Hand ist. Die digitale Spiegelreflexkamera liegt meistens sicher verstaut in der Fototasche. Gerade bei Kindern hängt der perfekte Schnappschuss häufig vom optimalen Timing ab.

Moderne Handys schießen besonders schöne Aufnahmen bei Tageslicht. Als praktisch erweist sich auch die Nutzung der Serienbildfunktion. Dadurch, dass mit einem Tastendruck gleich mehrere Fotos entstehen, gewinnt man eine große Auswahlmöglichkeit.

Wer gerne und viele Bilder aufnimmt, der darf über die Investition in einen hochwertigen Fotoapparat nachdenken. Dank der Nutzung verschiedener Blenden und Objektive, werden eindrucksvolle Effekte erzielt. Außerdem begründet der Kauf einer professionellen Kamera oft ein spannendes Hobby. Für den Einstieg empfiehlt sich ein Kurs, der speziell auf die Bedürfnisse Mamas, Papas, Oma und Opas von zugeschnitten ist. Die Schulung kann entweder vor Ort beim Fotografen stattfinden oder als Online-Fotokurs für Eltern absolviert werden.

Ein Tipp lautet, dass für schöne Porträtaufnahmen lichtstarke Objektive notwendig sind. Modelle mit einer Lichtstärke von 1,8 sind perfekt. Ein Vorteil ist, dass es sie schon ab einem günstigen Preis von nur 100 Euro in guter Qualität zu kaufen gibt. Pflicht ist außerdem eine Brennweite von mindestens 50 mm sowie der Standard-Zoom. Für besonders verspielte beziehungsweise romantische Aufnahmen sorgen Brennweiten zwischen 70 und 200 mm. Damit kann der Fotograf auch aus der Entfernung zauberhafte Bilder schießen. Die Modelle fühlen weniger in ihrer Spielnatur beeinträchtigt.

Wichtig: Zeitpunkt und Standort

Bevor Bilder für die Weihnachtskarten oder das Fotobuch geschossen werden, ist der perfekte Zeitpunkt dafür zu wählen. Idealerweise fotografiert man als Laie bei Tageslicht. Allerdings sollten greller Sonnenschein und Gegenlicht vermieden werden. Die Mittagszeit eignet sich deshalb meist weniger.

Der Profi für Kinderfotografie Lutz Tinius von kizpix.de rät dazu, bei der Auswahl der Tageszeit unbedingt auf den Biorhythmus der Kleinen zu achten. Gerade jüngere Kinder sind meistens am Vormittag, nach einem leckeren Frühstück und ausreichend Aufwachzeit, in Glanzlaune. Dagegen macht der Experte immer wieder die Erfahrung, dass am Nachmittag die Stimmung eher zurückhaltend ist. Die Kinder sind dann meistens müder und weniger geduldig.

Nicht nur die Auswahl der richtigen Tageszeit spielt beim Erstellen schöner Aufnahmen eine entscheidende Rolle, auch der Standort des Fotografen. Eltern sollten sich beim Knipsen unbedingt auf Augenhöhe des Nachwuchses begeben.

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So wird die Perspektive des Kindes besser eingefangen. Das Gesicht kommt besonders gut zur Geltung. Außerdem kann man störende Elemente besser ausblenden. Selbst, wenn zur Augenhöhe geraten wird, empfiehlt es sich dennoch, mit der Perspektive zu spielen. Manchmal entstehen aus den unmöglichsten Verrenkungen und Positionen die genialsten Bilder. Weder Fotograf noch Modell müssen starr am Platz stehen. Gerade mit Kindern kommt man zu den schönsten Schnappschüssen, wenn man sie in ihrem natürlichen Fluss lässt und ihnen einfach mit der Kamera folgt.

Das richtige Styling für die Bilder

Bevor Töchter und Söhne in Spitzenkleid und Anzug gesteckt werden, ist an das Wohlbefinden des Sprösslings zu denken. Natürlich sehen Kinder in eleganter Kleidung besonders entzückend aus, allerdings muss sich der Nachwuchs auch wohlfühlen und gut bewegen können, damit schöne Bilder entstehen. Dafür eignen sich in der Regel Anziehsachen besser, die alltagstauglich sind.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass die uralte Jogginghose und ein schmutziges T-Shirt stets die erste Wahl sind. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Einfarbige, helle Baumwollkleidung eignet sich immer. Ist sie im Retrostil gehalten, erzielt man damit eine besonders schöne Wirkung. Auf große Aufdrucke und Muster ist aus mehreren Gründen zu verzichten. Sie lenken nicht nur vom Kind ab, sondern wirken insgesamt unruhiger und weniger harmonisch. Prangt ein überdimensionaler Markenname auf dem Oberteil, dann lassen sich die Aufnahmen auch nicht mehr auf Stockfotoplattformen veräußern.

Auf Make-up verzichtet man bei Kinderfotos gänzlich. Die Haut der Kleinen ist im Normalfall noch makellos. Wer Teenager auf Bild bannt, der kann Pickelchen und Unreinheiten wahlweise überschminken oder im Anschluss mit einem Bildbearbeitungsprogramm retuschieren.

Die Haare dürfen gekämmt sein oder wild zu Berge stehen. Wer Bilder aus dem echten Leben haben möchte, der sollte seine Kinder lassen, wie sie sind. Ein grinsender Säugling mit Steckdosenfrisur sorgt sicherlich auch in 50 Jahren noch für Entzücken.

Accessoires für besondere Schnappschüsse

Die vermutlich besten Requisiten für Familienaufnahmen sind die Lieblingsspielsachen der Kleinen. So werden der süße Teddybär, die Puppenküche und der erste Spielzeug-Kran gleich zusammen mit dem Nachwuchs verewigt. Der Hintergrund ist ebenfalls wichtig, damit bei einem Foto die Gesamtkomposition stimmt. Werden die Bilder in den eigenen vier Wänden aufgenommen, dann sollte möglichst wenig unaufgeräumter Krimskrams im Hintergrund herumstehen. Draußen eigenen sich besonders gut Grünflächen, Seen oder andere Naturräume als Kulissen.

Wer Lust hat, Bilder für einen speziellen Anlass zu komponieren, der kann mit Accessoires arbeiten. Musikinstrumente, Weihnachtsmützen, Blumen, Kisten, Schachteln, Ostereier, Decken und Tücher – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zunächst ist es hilfreich, sich über passende Deko-Elemente für das bestimmte Ereignis Gedanken zu machen. Auf Flohmärkten, im Gebrauchtwarenladen oder im Keller von Oma und Opa findet sich häufig die perfekte Ausrüstung. Wenn Laien Bildergeschichten erzählen, dann neigen sie manchmal zum Übertreiben. Ein sorgfältig ausgewähltes Accessoire ist oft hilfreicher als ein buntes Sammelsurium an Dingen. Schließlich ist das Kind der Blickfang auf den Fotos und nicht die Dekoration.

Frisch gebackene Eltern, die Fotos im Stil von Anne Geddes von ihrem Neugeborenen anfertigen wollen, brauchen unter anderem einen Posing-Beanbag. Dieser stützt den Säugling in der Pose. Damit sich das Baby entspannt, ist eine warme, trockne und weiche Umgebung notwendig. Flauschige Badetücher, Wickelunterlagen und Decken formen ein gemütliches Nest. Zu Wow-Effekten führen Schmetterlingsflügel, Blumenkränze und hübsche Kopfbedeckungen.

Detailaufnahmen versus Gesamtbild

Oftmals wird versucht möglichst viel vom Sprössling auf Foto zu bannen. Der Nachwuchs soll samt Lieblingsspielzeug in der neuen Gartenlaube abgelichtet werden. Das funktioniert. Mit etwas Übung wirken auch Bilder mit vielen Einzelkomponenten gut. Perfekt wird die Fotosammlung allerdings, wenn auch immer wieder Detailaufnahmen auftauchen.

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Die putzige Patschhand der Einjährigen, die erste honigblonde Haarlocke – viel zu viele Einzelheiten geraten so schnell in Vergessenheit. Damit das nicht passiert, lohnt es sich, mit der Kamera heranzurücken. Dafür reicht meistens schon ein Zoom. Speckige Finger, strahlende Babyaugen und das erste Lächeln werden damit für die Nachwelt festgehalten. Profis verwenden übrigens Makro-Objektive, um auch Filigranes wie Wimpern perfekt einzufangen.

Fotomix von Privat und Profi

Damit das Kind später ein schönes Portfolio an Erinnerungen besitzt, lohnt sich der Gang zum Fotografen. Es ist immer etwas Besonderes, wenn sich zwischen den Privataufnahmen auch einige Profibilder befinden. Anlässe wie Taufen, Einschulung, Kommunion oder Konfirmation sind beliebte Termine, um Bilder beim Fachmann in Auftrag zu geben.

In den Kindergarten und die Schule kommen normalerweise auch einmal im Jahr Fotografen. Damit die Kleinen auch Schnappschüsse von den ersten Freunden und Klassenkameraden besitzen, sollten die Eltern mindestens ein Bild pro Jahr kaufen. Häufig werden auch Mappen mit Einzel- und Gruppenaufnahmen offeriert. Wer das Budget dafür hat, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen. Meistens sind die Bilder vergleichsweise günstig und die Qualität stimmt. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um pädagogisch geschulte Fotografen handelt, die viel Erfahrung im Bereich von Kinderaufnahmen mitbringen.

Sicherung und Respekt

Privates Bildmaterial sollte unbedingt gesichert werden. Die meisten Fotos sind gegenwärtig nur noch in elektronischer Form vorhanden. Elektronische Speicher verfügen lediglich über eine zeitlich begrenzte Lebensdauer. Deshalb ist es gut und wichtig, die Lieblingsfotos auszudrucken. Ansonsten sollten die Schnappschüsse gut gesichert, beispielsweise in einer Cloud und auf einer Festplatte, aufbewahrt werden.

Beim Anfertigen und Veröffentlichen von Fotos ist immer ein respektvoller Umgang notwendig. Dies gilt vor allem dann, wenn Kinder abgelichtet sind. Die Kleinen haben bereits ein Recht an den eigenen Bildern, weshalb Eltern nicht fahrlässig vermeintlich witzige Schnappschüsse veröffentlichen sollten. Erwachsene sollten sich immer in die Lage der Kinder versetzen, wenn Sie Fotos von ihnen aufnehmen und diese anderen Menschen zeigen.

Eine Übersicht aller eigenen Ratgeberbeiträge findest du hier unter Ratgeberartikel .

Veröffentlicht von Frank
22. November 2019

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